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Sie strapazieren. Unsere aber auch seine Nerven. Die Arbeiten von Ali Gharib, sind schrill, bunt, laut — häufig mit einem ironischen Twist. Der Mimik spielen sie gerne einen Streich: gerade lullten sie uns noch ein, schon verziehen wir das Gesicht aus Überraschung, Ekel, Belustigung.
Transmedial bespielt Gharib alles, was seinen Ideen die adäquate Form verleiht. Neben Skulptur, Ready Made, Installation und Grafik manifestiert er seine Gedanken auch digital: Auf seiner Website montiert er versatzstückartig found footage neben eigene Videos, setzt Bilder an Texte unter Links und schafft so ein rhizomatisches Geflecht aus absurder Überspitzung.
Angelehnt an die dadaistischen Experimente und Erzeugnisse steht Gharibs Output unter dem Vorzeichen des „Pipiismus“. So betitelt er seine Weltanschauung, die innerhalb des gewählten künstlerischen Formats alles zulässt. Voll von Ironie und Zynismus dient diese Sicht der Selbstreflexion aber auch der Provokation. Da gibt es, neben der plastischen Schönheit eines Blutflecks viel Aggression, die dem Rezipienten entgegen geschleudert wird. „Verpiss dich“ bellt einem Gharib immer wieder entgegen.
In diesem Sinne präsentiert der Künstler unter dem Titel „Du bist fett“ einen Überblick der letzten sieben Jahre sowie aktuelle Arbeiten. Jedem hat Gharib den Stempel des Pipiismus aufgedrückt und spiegelt somit seine Weltanschauung in jedem einzelnen Werk.
Julia Jochem