Observances

05/31/14–06/06/14 Seol Cheong Kwon
Vernissage:
Friday, May 30
at 7 pm
Finissage:
Saturday, Jun 7
at 7 pm

Seol Cheng Kwon’s Reise gegen das Licht, geboren in Seoul, Korea emi­gri­erend nach Den­ver Col­orado hat vor­erst ihren ‘topos’, ihre ‘medi­etas’ in Zürich gefun­den, wo Sie bei Louis Vuit­ton als Sales Expert arbeit­et. Ihr Blick auf das Nie­mand­s­land der Kul­turen (Pravu Mazum­dar) gle­icht den Kräftelin­ien eines verin­ner­licht­en Schlacht­felds man­nig­faltig­ster Polar­isierungsvek­toren, poten­ziert durch das volle Sys­tem (Pro­gramm) ihrer west­lichen ‘Visu­al Arts’ Aus­bil­dung höch­sten Niveaus, aus­ge­set­zt dem Spiel ‘Glücksver­sprechen’ der Mod­erne mit all sein­er Komik, The­atra­lik und Kontin­genz meta­ph­ysis­chen Eifers. Ihre Arbeit­en sind nicht ohne den ‘kün­st­lerischen’ Humor des ‘Gehabes der Kun­st’, eine Zone des Halb­schat­tens, um die die vornehme Welt sich nicht geschert hat und zu der Sie hart­näck­ig die Frage stellt: Kön­nen Sie es mir erk­lären? (Michel Fou­cault: Mikro­physik der Macht, über Strafjus­tiz, Psy­cha­trie und Medi­zin). Dieses Kraft­feld entspan­nt sich in den ‘Obser­vances’ in der exper­i­mentellen Plat­tform Luis Leu in Karl­sruhe von ‘Ich möchte das’ Ander­swo ‘und das bear­beite, ernähre und füh­le ich in mir’: ‘Vor­rei l’ altrove e lo colti­vo den­tro di me, lo ali­men­to e lo sen­to (Daniela Pel­le­gri­ni, Eine Frau zuviel — una Don­na di trop­po, Fran­co Angeli, Milano 2012) zum Singsang obdo, didi, ditum — ent­ge­gen­stellen, bloßstellen, ver­schließen, zwis­chen obses und obsid­i­um — Beset­zung und Geisel und im Sinne Audre Lorde’s, uses of the Erot­ic Pow­er, zeich­net Sie Bah­nen, Spi­ralen, unvorherse­hbare Stimm — und Augen­wege wie sie Helene Cixous beispiel­haft in Clarice Lispector’s Agua Viva aus­ge­führt sieht: etwas, das keinen Anfang hat kein Ende, keinen einzel­nen bes­timmten Anfang, denn es ist aus zehn­tausend Anfän­gen zusam­menge­set­zt; es ist kein Chaos, es beste­ht aus ästhetis­chem Mate­r­i­al … eine Rei­he von Abschnit­ten, Folien und Seit­en und alle sind von der Energien des Kör­pers bes­timmt, vom Denken, das voll­ständig belebt, trieb­haft; wie die Atmung beim Schwim­men, ein Ryth­mus der Atmung der Ortsver­schiebung. Seol Cheong Kwon will den sub­al­ter­nal­isieren­den Dis­pos­i­tiv­en wie die der Opfer­hal­tung aus ’stark und schwach’, des Fem­minilen als ‘anderes’ des Männlichen, des Ori­ents als’ kom­ple­men­täres’ des West­ens , den ‘Decol­o­niz­ing Method­olo­gies’ beschrieben von Lin­da Tuhi­wai Smith mit Ver­ach­tung, Fem­i­nisierung, Infan­til­isierung, ent­ge­hen.

Milano, den 22.05.2014. Fred­dy Paul Grunert

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