What does it mean to protect something?

22.10.16–30.10.16 Johanna Hoth
Vernissage:
Freitag, 21.10.
ab 19 Uhr
Finissage:
Sonntag, 30.10.
ab 19 Uhr

Son­ntag, 30.10. ab 20 Uhr Lesung von Thomas Grau

 

What does it mean to pro­tect some­thing? What iden­ti­ty is built through a selec­tion? What role do mon­u­ments play for the present?“ – Johan­na Hoth*

Kul­tur als bewahrte Selek­tion ste­ht der natür­lichen Vergänglichkeit als Prozess gegenüber. Kollek­tive Bedürfnisse wer­den insti­tu­tionell umris­sen, um sie vor der Momen­thaftigkeit des Indi­vidu­ellen zu bewahren. Johan­na Hoth set­zt den Fokus auf die Dichotomie der Geschichte – das Auf­prallen von dem jun­gen Jet­zt auf die alte His­to­rie, aus der die Gegen­wart doch ent­stand. Sie befragt dabei die Notwendigkeit von der sym­bol­is­chen Bewahrung von Kul­tur in Form von Kul­turgütern, die oft als zer­brech­lich­er Eis­berg in eine fremde, still­ste­hende Zeit ver­set­zt wer­den. Die frag­men­tarischen Mon­u­mente gel­ten als iden­titätss­tif­tende Motive ein­er kollek­tiv ver­stande­nen Welt. Als kri­tis­ches Medi­um ver­wen­det die Kün­st­lerin Pflanzen­teile, die als Van­i­tas-Motiv Unverän­der­lichkeit und Objek­tiv­ität hin­ter­fra­gen – sowie den Besuch­er im kindlichen Moment des Idylls auf seine per­sön­lichen Bedürfnisse ver­weist. Wie bewahrt man die sich im ständi­gen Wan­del befind­liche Kul­tur? Inwiefern kann kul­turelle Indi­vid­u­al­ität kon­tex­tu­al­isiert wer­den? Beste­ht ein Leben mit Kul­tur in Dis­tanz zu ihrer Geschichte aus still­ste­hen­den Frag­menten oder im Annäh­ern, Unter­suchen, Entwick­lung der Kul­tur im Leben mit ihr?
Der flüchtige Moment der Kul­tur wider­set­zt sich der Ein­seit­igkeit des Auswäh­lens und Bewahrens von Frag­menten dieser, welche die Prozesshaftigkeit nicht nur im Ver­gle­ich von Zeit­en, son­dern der Entwick­lung zwis­chen diesen Zeit­en und im Jet­zt bedarf.

Zur Finis­sage am Son­ntag, den 30.10.16 ab 20 Uhr, ver­tiefen die Texte von Thomas Grau die indi­vidu­ellen Blick­punk­te auf eine ferne, triste Gesellschaft – ver­loren im Kollek­tiv, ver­loren in der Indi­vid­u­al­ität.

 

*Johan­na Hoth schloss im Jahre 2014 ihr Diplom für Ausstel­lungs­de­sign und kura­torische Prax­is an der HfG Karl­sruhe ab und the­ma­tisierte die Frage nach Kul­turgütern und deren Umgang schon in ihrer Einze­lausstel­lung „Arrange­ment. Posi­tio­nen zur Haager Kon­ven­tion in Hei­del­berg“ im Hei­del­berg­er Kun­stvere­in im Feb­ru­ar bis April 2016. Während ihrer Stu­dien­zeit grün­dete sie im Team das FAK (Fem­i­nis­tis­ches Arbeits Kollek­tiv) und leite zeitweise das Architek­turschaufen­ster e.V. in Karl­sruhe.

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