Öffnungszeiten:
So 16–20 Uhr
Di/Do 18–20 Uhr
17.4. ca. 20:00 Uhr Führung des Künstlers
Schon von draußen erkennt man ungewöhnliche Objekte. Kommt man zur Tür herein, trifft man auf Gegenstände, die aus dem Alltag zu kommen scheinen und doch auf etwas anderes verweisen. Neue Installationen sind es, die der aus der Schweiz stammende und in Karlsruhe lebende Künstler Marc Breu im Luis Leu zeigt.
Marc Breus Installationen strahlen eine innere Ruhe aus und haben dennoch stets einen Modus der Bewegung in sich: Etwas wurde abgelegt, etwas wurde aufgenommen, bearbeitet oder verschoben. Die Narration der Objekte ist unentwegt vorhanden, entzieht sich aber immer wieder der Fassbarkeit der Sprache und der materiellen Gewohnheiten. Ein ständiges Kipp-Moment verweist auf etwas, das noch nicht hier ist. Allegorie und Symbol geben die Rahmenvorstellung her, in deren Blickbahn sich die Kennzeichnung des Werks bewegt. Der Betrachter wird stets auf das hingewiesen, das nicht da ist, der Wesenskern bleibt verborgen.
Aus der Naturverbundenheit, der Schlichtheit und der Stille die aus den Werken spricht, reicht stets eine Hand in das ganz Andere. Marc Breus Arbeiten fransen aus, geben Stimmungen Raum für etwas, das herüber gerettet werden soll. Die Objekte sind arrangiert und doch so unanmaßend, dass sie sich sofort wieder verlieren würden, alsbald sie von einander getrennt wären. Herkömmliche Arten, sich einem Gegenstand zu nahen, werden untergraben, die Oberfläche wird zum sublimen Schein. Mit diesem Spiel des Gerade-noch und des Bald-schon, den leichten Absurditäten, wird ein Resonanzraum aufgemacht, der die Grenze zur anderen Seite vorgibt. Marc Breus Arbeiten klopfen erst ein, zwei Mal an, bevor sie durch die Tür eintreten.
Thomas Maier