Die andere Seite

09.04.16–17.04.16 Marc Breu
Vernissage:
Freitag, 8.4.
ab 19 Uhr
Finissage:
Sonntag, 17.4.
ab 16 Uhr

Öff­nungszeit­en:
So 16–20 Uhr
Di/​Do 18–20 Uhr

17.4. ca. 20:00 Uhr Führung des Kün­stlers

Ausstel­lungsan­sicht­en

Schon von draußen erken­nt man ungewöhn­liche Objek­te. Kommt man zur Tür here­in, trifft man auf Gegen­stände, die aus dem All­t­ag zu kom­men scheinen und doch auf etwas anderes ver­weisen. Neue Instal­la­tio­nen sind es, die der aus der Schweiz stam­mende und in Karl­sruhe lebende Kün­stler Marc Breu im Luis Leu zeigt.

Marc Breus Instal­la­tio­nen strahlen eine innere Ruhe aus und haben den­noch stets einen Modus der Bewe­gung in sich: Etwas wurde abgelegt, etwas wurde aufgenom­men, bear­beit­et oder ver­schoben. Die Nar­ra­tion der Objek­te ist unen­twegt vorhan­den, entzieht sich aber immer wieder der Fass­barkeit der Sprache und der materiellen Gewohn­heit­en. Ein ständi­ges Kipp-Moment ver­weist auf etwas, das noch nicht hier ist. Alle­gorie und Sym­bol geben die Rah­men­vorstel­lung her, in deren Blick­bahn sich die Kennze­ich­nung des Werks bewegt. Der Betra­chter wird stets auf das hingewiesen, das nicht da ist, der Wesenskern bleibt ver­bor­gen.

Aus der Naturver­bun­den­heit, der Schlichtheit und der Stille die aus den Werken spricht, reicht stets eine Hand in das ganz Andere. Marc Breus Arbeit­en fransen aus, geben Stim­mungen Raum für etwas, das herüber gerettet wer­den soll. Die Objek­te sind arrang­iert und doch so unan­maßend, dass sie sich sofort wieder ver­lieren wür­den, als­bald sie von einan­der getren­nt wären. Herkömm­liche Arten, sich einem Gegen­stand zu nahen, wer­den unter­graben, die Ober­fläche wird zum sub­li­men Schein. Mit diesem Spiel des Ger­ade-noch und des Bald-schon, den leicht­en Absur­ditäten, wird ein Res­o­nanzraum aufgemacht, der die Gren­ze zur anderen Seite vorgibt. Marc Breus Arbeit­en klopfen erst ein, zwei Mal an, bevor sie durch die Tür ein­treten.

Thomas Maier

flyer-marcbreu