Ziel der Ausstellung „Facin Belgrade“ ist es, serbischen Künstlern eine Plattform zu bieten. Als nicht EU-Land und vor dem Hintergrund der bewegten Geschichte Jugoslawiens, versucht diese Ausstellung mit neuen Medien einen ungefilterten Einblick aktueller künstlerischer Positionen aus Serbien wiederzugeben. So startete die Ausstellung mit einem Aufruf via Facebook, der Kunstplattform Luis Leu Arbeiten zu schicken, in digitalisierter Form als Mail Art, aber auch in analoger Form. Alle zugesandten Arbeiten werden ausgestellt und die Bandbreite erstreckt sich über Digitalisierungen von Zeichnungen und Malerei, Dokumentationen von Perfomances und Objekten, Videokunst, bemalten Stofftücher, Postkarten und Chat Protokollen, die wiederum zum Teil in interaktive Installationen überführt werden. Das führt zum zweiten Ziel der Ausstellung: Der Untersuchung der Fragestellung inwieweit uns neue Medien dabei helfen können materielle Grenzen zu überwinden, um einen intradisziplinären Ausstausch zwischen den verschiedenen Disziplinen der Kunst zu ermöglichen, ohne dabei die klassischen Künste zu vernachlässigen. Anhand der Relevanz des gesetzten Focus auf Serbien ermöglicht eben gerade diese Form der Präsentation auch eine Reflektion des medialen Ereignisses, als welches sich der Jugoslawien Krieg in unser Gedächtnis prägte, ohne das er, in den meisten Fällen zumindest, wirklich erfahren wurde. Dem Zuschauer wird mit diesem ungefilterten Abdruck ein wesenhafter Einblick und die Möglichkeit eines ungestörten Dialogs mit der schillernden Metropole Belgrad—einer Stadt zwischen Krieg und Globalisierung—geboten.
Teilnehmende KünstlerInnen:
Aleksandar Dimitrijevic, Boris Krajl, Gabrijel Savic Ra, Goca Zikic, Goran Despotovski, Jelena Bokic, Maja Djordjevic, Mare Brejkbit (MAAN), Marija Avramovic, Marija Milanovic, Milan Bulatovic, Milos Tomic (diesjähiger Künstler der Biennale Venedig), Mirjana Ristic, Mirza Dedac, Mladen Jankovic, Nenad Avramovic, Nikola Radosavljevic, Nina Simonovic, Predrag Damjanovic, Sanja Zdrnja, Saska Obradovic, Sylvia Kovjenic, Tijana Radenkovic